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Lop Buri – Affen, Affen und nochmals Affen

Lop Buri, auch Lopburi geschrieben, ist nur ca. 2-3h von Bangkok entfernt und vor allem bekannt durch seine Javaneraffen, die in der Stadt leben. Als ich das erste Mal von Lop Buri las, dachte ich mir so: „Cool, eine Affenstadt. Erinnert etwas an das Dschungelbuch. Das ist bestimmt witzig.“ Also wurde die Stadt kurzer Hand in unsere Reiseroute aufgenommen. Doch ob sich ein Besuch dieser Stadt wirklich lohnt, kannst du in diesem Artikel nachlesen.

Nach Lop Buri kamen wir mit dem Zug, was bereits ein Abenteuer für sich war – stickig, heiß und ohne Türen konnte ich die Landschaft zu meinen Füßen vorbeirauschen sehen. Von Sukothai kommend nahmen wir den Bus bis Phitsanulok und bestiegen dort den Zug nach Lop Buri. Als wir in die Affenstadt einrollten, konnte ich bereits aus der Ferne den legendären Prang Sam Yod Tempel mit seinen Affen sehen. Auf dem Bahnsteig begrüßten uns bereits zwei Affenstatuen – wir waren also endlich angekommen. Mittels Fahrradrikscha wurden wir zu unserem Hotel gebracht – eine Erfahrung, die in mir Zwiespältigkeit hervor rief. Unsere Fahrer mussten sich in der Hitze so sehr abmühen und berghoch kurzzeitig schieben, so dass ich drauf und dran war auszusteigen… großes Unbehagen machte sich in mir breit, bekamen sie doch für dieses Arbeit einen Hungerlohn. lop buri _feading_monkeyNachdem wir ordentlich Trinkgeld gegeben hatten, checkten wir in ein Hotel etwas außerhalb vom Stadtkern ein und machten uns auf den Weg zum Prang Sam Yod Tempel. Wir wollten nun endlich die Affen aus der Nähe sehen. Dort angekommen, staunten wir erst einmal nicht schlecht – die Tiere waren überall. Straßen, das Tempelgelände, Strommasten, Häuser, rein gar nichts war vor den Rackern sicher. Dementsprechend dreckig war es jedoch auch überall, was der Stadt einen eher schlechten Eindruck verpasste. Die Fassaden der Häuser waren dunkel verfärbt und überall machte sich ein unangenehmer Geruch breit. Dennoch ließen wir uns davon nicht abschrecken, schließlich waren wir wegen der Affen angereist. Also zahlten wir den Eintritt zum überschaubaren Tempelgelände und näherten uns zu diesem Zeitpunkt noch unbedarft den Affen. Belustigt beschauten wir das Schauspiel von lop buri _PrangSam Yot_panoramaKletterei, Lausen, Spielen und Fressen. Auf dem kompletten Tempel und in dessen Schatten tummelten sich Horden von Affen. Selbst die Buddha-Statue blieb nicht verschont und wurde eingenommen. Doch bereits nach kürzester Zeit löste sich unsere Unbefangenheit in Luft auf, als einer der Affen an mir hoch sprang und bis auf meinen Kopf kletterte. Erschrocken versuchte ich ihn zu vertreiben, doch er ließ sich anfangs nicht beirren. Mit vereinten Kräften schafften wir es schließlich doch noch, ihn von mir zu vertreiben. Doch sobald der Affe den Boden berührte, machte er eine Kehrtwendung, fauchte uns an und sprang erneut in unsere Richtung. Mit einem eleganten Sprung rettete sich mein Reisepartner aus der Bahn des Affens, schlug sich dabei jedoch das Knie auf. Geschockt von diesem Erlebnis, gingen wir erst einmal auf Abstand. Wir beobachteten andere Touristen, die ebenso angesprungen wurden, aber bedeutend besonnener und belustigter reagierten als wir. Wir stellten bei unseren Beobachtungen fest, dass die Tiere einfach zu sehr an den Menschen gewöhnt waren und wussten, dass diese Essen haben könnten – also sprangen sie alles an und versuchten jegliche losen Teile zu stibitzen. Dennoch mussten wir unseren Schock erst einmal verdauen, auch wenn wir uns fragten, ob wir einfach zu erschrocken reagiert hatten. Wir beschlossen vorerst zurück zum Hotel zu gehen und die Wunde zu reinigen – bei dem mit Kot verdreckten Sand am Tempel, der in der Wunde saß, wollten wir kein Risiko einer Infektion eingehen. Anschließend erkundeten wir noch etwas die Stadt.

Zweite Chance für Lop Buri

Da wir erst am nächsten Tag gegen Mittag aufbrechen wollten, beschlossen wir uns noch einmal den Affen zu nähern und ihnen eine neue Chance zu geben. Getreu dem Motto:

Neuer Tag, neues Glück

Zunächst durchquerten wir jedoch den an diesem Tag stattfindenden Markt. Jedes Mal wenn ich an den Ständen vorbeiging, war ich aufs Neue begeistert, was alles angeboten wurde: Nahrung mit den tollsten, aber auch zum Teil abstoßendsten Gerüchen, Kleidung, Technik und, und, und. Jeder, der bereits schon einmal einen Thai-Markt durchquert hat, wird wissen, wovon ich rede. Ein kompletter Stand voll Fernbedienungen ist mir besonders von dem Markt im Gedächtnis geblieben. Nachdem wir die Stände hinter uns gelassen hatten, näherten wir uns wieder dem Prang Sam Yod, bezahlten dieses Mal aber keinen Eintritt. Stattdessen gingen wir weiter zum San Phra Karn, dem Affenschrein, den wir den Tag zuvor ausgelassen hatten. Auch dort tummelten sich Affen ohne Ende. In dem Schrein war gerade ein großes Mahl aufgebaut, wodurch eine lange Tafel mit allen möglichen Speisen angerichtet war. Selbst ein Schweinekopf lag auf dem Tisch. Ein für den Schrein Verantwortlicher sorgte dafür, dass die Affen dem Inneren des Schreins und den vor dem Eingang abgestellten Schuhen der Touristen fern blieb. Neben dem Schrein prangte ein großes Schild „Feeding Area“, wo die Affen gerade gefüttert wurden. Ein interessantes und zugleich besorgniserregendes Schauspiel, denn die Affen bekamen zum Teil Plastiktüten gefüllt mit einer roten Flüssigkeit, die sie geschickt öffneten und den Inhalt tranken. lop buri _monkey_feadingImmerhin waren die Affen nun bei weitem weniger aufdringlich, da sie satt und zu frieden waren, wodurch man sich bis auf wenige Zentimeter nähern konnte. Somit konnte ich eine ganze Weile ungestört dem Treiben der Äffchen zusehen. Dennoch sprang mich auch dieses Mal wieder ein Affe an und verbiss sich in mein Armband, da er dachte, es wäre essbar. Doch dieses Mal sagte ich mir:

Ganz entspannt bleiben

Somit konnte ich nun ruhig bleiben und den Affen sanft von mir scheuchen. Anschließend gingen wir zurück zum Hotel, schnappten unsere Rucksäcke und liefen zum 2km entfernten Busbahnhof, von dem wir uns auf den Weg nach Bangkok machten, um dort unseren Nachtbus nach Surathani zu erwischen.

Wie du vielleicht beim Lesen bereits gemerkt hast, ist meine Meinung über Lop Buri sehr zwiegespalten. Klar, es ist recht witzig die Affen zu beobachten, aber für mich persönlich waren diese zu aufdringlich und zu sehr an den Menschen gewöhnt. Ich fand es sehr bedenklich, wie mit den Affen umgegangen wird. Zudem war die Stadt durch die Tiere ziemlich dreckig. Aufgrund dieser Erfahrungen würde ich kein zweites Mal nach Lop Buri fahren. Wenn du Affen über alles liebst, ist der Ort sicherlich eine Reise Wert, ansonsten würde ich dir nicht empfehlen, diese Stadt zu besuchen. Meines Erachtens nach gibt es schönere Orte in Thailand, für die die Zeit lieber verwendet werden kann.

Falls du dennoch nach Lop Buri fahren möchtest, um die Affen zu sehen und dir selbst ein Bild zu machen, empfehle ich dir folgende Punkte zu beachten:

  1. Nimm eines der Hostels direkt in der Stadt unweit vom Bahnhof
  2. Habe unbedingt eine Tetatuns- und am besten auch eine Tollwutimpfung
  3. Bleibe ruhig, falls dich ein Affe anspringt
  4. Trage keine losen Teile, die dir die Affen entwenden könnten

Wir wohnten etwas außerhalb des Stadtzentrums (es waren letztendlich auch nur 10 Minuten Fußweg zum Prang Sam Yod Tempel) und waren alles andere als begeistert von unserer Unterkunft – aber für eine Nacht ging das schon irgendwie. Des Weiteren solltest du unbedingt auf deine Impfungen achten. Auch wenn wir keinen Affen gesehen haben, der zugebissen hat, denke ich dennoch, dass so etwas ab und an vorkommen kann, man weiß ja nie.

Was hast du für Erfahrungen zu Lop Buri gemacht? Waren deine ähnlich wie meine oder hast du ein komplett anderes Bild von der Stadt bekommen?

4 Kommentare zu „Lop Buri – Affen, Affen und nochmals Affen“

  1. Verstehe dein erstes mal, bei sovielen affen. Habe es paarmal erlebt und bekamauch nangst, affen mit Babys unterm Bauch in schaaren um mich zuhaben nin kürzester Zeit kamen sie von überall. Wir hatten Respekt und ich war froh als wir von dem Felsen, wo übrigens um 18h ganz viele Fledermäuse losfliegen und alles binnen Minuten schwarz am Himmel wird. Ein Freund lebt ca 1std von dort

    1. Jaja, wie ich dein Kommentar nachvollziehen kann. Aber danke für den Tipp mit den Fledermäusen – falls ich Lop Buri irgendwann noch einmal eine weitere Chance geben sollte, werde ich die Flattertierchen nicht verpassen 😉

  2. Ein sehr schöner Bericht! ich war schon an sehr vielen Orten in Thailand, aber in Lop Buri noch nicht. Einfach weil ich vorher schon viel mit Affen erlebt habe und ehrlich gesagt ein wenig Angst oder zumindest großen Respekt vor ihnen habe. Aber mal sehen, vielleicht fahr ich doch nochmal hin 🙂

    1. Mit Respekt solltest du auf jeden Fall auch hier den Affen gegenüber treten. Sie sind so sehr an den Menschen gewöhnt, dass sie meiner Meinung nach extrem aufdringlich sind. Aber mit einem angemessenen Verhalten, läuft man immerhin wenig Gefahr, dass etwas passiert. Auch wenn mir dennoch vor Ort sehr unwohl war. Vielleicht war ich einfach aber auch nur zu ängstlich 😉

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